Daniela Lunica wurde in Freidorf, einem vorwiegend von Deutschsprachigen (sogenannten Schwaben) bewohntem Stadtteil der rumänischen Stadt Temeswa, geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in dieser vorwiegend deutsch geprägten Kultur. Feierte die Feste mit und besuchte auch die katholische Kirche. Da die Eltern nur bruchstückhaft Deutsch sprachen, kam den Kindern schnell die Aufgabe der Vermittlerinnen und Dolmetscherinnen zu. Frau Lunica besuchte auch, wie ihre Schwester, den deutschen Kindergarten und die deutsche Volksschule. Sie war sosehr in der deutschen Kultur verankert, dass sie beim Übertritt in die rumänischsprachige Hauptschule von Klassenkolleginnen wegen ihres deutschen Akzents gehänselt wurde.
Mit 22 Jahren, im August 1989, beschließt sie der realsozialistischen Tristesse zu entfliehen und flieht mit zwei Freunden (darunter ihr zukünftiger Ehemann) und einer Freundin über die grüne Grenze. Ihr Familie weiht sie erst am Abend der Flucht in ihre Pläne ein. Heute zurückblickend, so meint sie im Interview, war da wohl ein großes Stück jugendlicher Leichtsinn und Abenteuerlust dabei. Die Vierergruppe machte sich mit lediglich mit ein wenig Bargeld und ohne Reisepässe auf dem Weg. Für Frau Lunica war Österreich als Fluchtziel von vorneherein klar. Sie sollte in dieses kleine und ruhige Land, dass nicht so gezeichnet ist vom Ost-West-Konflikt. Nach einem Aufenthalt im Erstaufnahmelager Traiskirchen kam sie mit weiteren Rumän_innen in die Viehberghütte nach Sandl. Dort fand sie – auch wegen ihrer guten Deutschkenntnisse – schnell Anschluss und eine Arbeitsstelle.
Durch viel Fleiß und ein sparsames Leben gelang des der Familie Lunica sich eine Existenz, samt eigenem Haus, in St. Oswald aufzubauen. Auch im Interview versprüht Frau Lunica viel positive Lebensfreude und unverbrüchlichen Optimismus. Auch wenn ihr die Fremdenfeindlichkeit der Österreicher_innen zu schaffen macht.
Mi, 29.5. um 10:00
Do, 30.5. um 20:00
So, 2.6. um 11:00