In der siebenteiligen Podcast-Serie Die vergessene Hölle begeben sich David Freudenthaler und Michael Mayrhofer auf die Reise in einen der geschichtsträchtigsten Orte Österreichs. Warum das ehemals größte Konzentrationslager auf österreichischem Boden fast vollständig in Vergessenheit geraten ist.
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Mo 3.5. um 8:30
Die Vergessene Hölle
Leben auf dem ehemaligen KZ − ein schwieriges Verhältnis zur dunklen Vergangenheit.
Von seinen Häftlingen als „Hölle aller Höllen“ bezeichnet, befand sich in Gusen zur Zeit des Nationalsozialismus der mit mehr als 70.000 Häftlingen größte KZ-Lagerkomplex auf österreichischem Boden. Heute steht hier eine Wohnsiedlung. Die erste Folge dieser Podcastreihe taucht ein in einen der geschichtsträchtigsten Orte Österreichs, dessen Vergangenheit lange völlig vergessen wurde. Diese holt die Bewohner heute wieder ein. Eine Reportage über das Spannungsfeld zwischen Gedenken und Vergessen und wie die Menschen, die dort leben, damit umgehen.
Di 4.5. um 8:30
Warum Gusen vergessen wurde
Die Rolle der Sowjets und warum neben Mauthausen kein Platz ist.
Mitten in der heutigen Wohnsiedlung erinnert heute eine kleine Gedenkstätte an die Gräueltaten von damals. Hören Sie in der zweiten Folge dieser fünfteiligen Serie, wie das offizielle Österreich die letzten Überreste von Gusen vollständig beseitigen wollte, wie die Steinbrüche in den Nachkriegsjahren zur Goldgrube der sowjetischen Besatzer wurden und warum der größte KZ-Lagerkomplex auf österreichischem Boden heute noch kaum erforscht ist.
Mi 5.5. um 8:30
Louis Häfliger und die Befreiung von Gusen
Über die Befreiungsgeschichte vor 75 Jahren und die bemerkenswerte Rolle von Louis Häfliger.
Am 5. Mai jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager Gusen und Mauthausen zum 75. Mal. Es ist die Geschichte eines gewissen Louis Häfliger, einem ehemaligen Schweizer Bankangestellten, der auf eigene Faust der amerikanischen Frontlinie entgegengefahren ist und diese zu den beiden letzten noch nicht befreiten großen Konzentrationslagern geführt hatte. Hören Sie außerdem über ein vermeintlich geplantes Massaker an über 20.000 Häftlingen, die vor der Befreiung noch in die umliegenden Stollen getrieben und dort getötet werden hätten sollen.
Do 6.5. um 8:30
Bergkristall
Das riesige unterirdisches Stollensystem Bergkristall und seine bizarren Nachnutzungsideen.
Das Stollensystem Bergkristall war mit einer Länge von über acht Kilometern das größte Bauwerk der NS-Zeit auf österreichischem Boden. In den unterirdischen Produktionsstätten wurden die Häftlinge aus dem Lager Gusen II unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit gezwungen − Tausende haben hier ihr Leben gelassen. Heute werden über den Stollen zahlreiche Geschichten und Mythen erzählt. Von einer Atommüll-Endlagerstelle bis hin zu einem KZ-Vergnügungspark (von dem die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die Eigentümerin der Stollen, aber nichts wissen will), gab es unglaubliche Ideen, wie man die Überreste des inzwischen großteils verfüllten Stollens nutzen könnte.
Fr 7.5. um 8:30
Vergangenheit sucht Zukunft
In Gusen soll eine neue Gedenkstätte entstehen. Direkt im Wohn- und Industriegebiet.
Aus den heute noch sichtbaren Überresten des KZ Gusen soll eine neue, größere Gedenkstätte entstehen − so steht es im türkis-grünen Regierungsprogramm. Die Republik prüft derzeit einen Ankauf der dafür nötigen Liegenschaften. Das Problem: in diesen wird heute gewohnt und gewirtschaftet. Wollen die aktuellen Eigentümer überhaupt verkaufen? Warum längst nicht alle Bewohner eine Freude mit der geplanten Gedenkstätte haben und wie es mit Gusen weitergehen wird.
Mo 10.5. um 8:30
Unter Gusen: Eine Doku sorgt für Aufregung
Das KZ Gusen war zur Zeit des Nationalsozialismus das größte Lager auf österreichischem Boden. Es könnte aber noch größer sein, als bisher offiziell bekannt, hieß es 2019 in einer ZDF-Doku, in der von einem unterirdischen, bisher unbekannten Lagerteil die Rede ist. Die Filmemacher legten ihre Indizien nie ganz offen, weshalb die spektakuläre These auch von offizieller Seite vor Ort nicht wirklich überprüft wurde. Zeitzeugen fordern aber, das zu tun. Für den Podcast-Zweiteiler „Unter Gusen“ werden die Thesen mit umfassenden geologischer Untersuchungen der ZAMG unter die Lupe genommen.
Di 11.5. um 8:30
Unter Gusen: Ein unerwarteter Fund
Verbirgt sich unter den Feldern von Gusen tatsächlich eine bisher unbekannte Stollenanlage? Warum bleibt der ansässige Bauer beim Pflügen seiner Felder immer wieder an Betonplatten hängen? Neue Bodenmessungen der ZAMG überprüfen die spektakulären Thesen um das ehemalige KZ Gusen. Dabei tauchen neue, unerwartete Relikte aus der NS-Zeit auf, denen auf Anraten der Experten weiter nachgegangen werden sollte.
Produktion der Podcastreihe:
Folgen 1-5
Die vergessene Hölle, produziert von Addendum.
Recherche, Storytelling und Hosting von David Freudenthaler und Michael Mayrhofer
Musik, Schnitt und Sounddesign: Philipp Pankraz
Weitere Sprecher: Timo Küntzle und Dennis Meyer
Folgen 6+7
Unter Gusen, produziert von Audiamo Plus
Recherche, Storytelling und Hosting von David Freudenthaler und Michael Mayrhofer
Musik, Schnitt und Sounddesign: Philipp Pankraz