Windkraft – zwischen Potenzial und Naturschutz

Ein Gespräch mit der „Interessensgemeinschaft Windkraft“ über Rahmenbedingungen und Kontroversen rund um das Thema Windkraft in Oberösterreich.

In Oberösterreich stehen aktuell 31 Windkraftwerke. Im Jahr 2020 sind 28.000 Haushalte mit Windstrom versorgt worden. Das Potenzial für Windkraft sei jedoch viel höher, ist die IG Windkraft überzeugt. Sie hat im Juli einen Vorschlag präsentiert, wonach 200 Windräder bis zum Jahr 2030 aufgestellt werden könnten. Auch die Wirtschaftskammer Oberösterreich WKO fordert einen Ausbau und spricht sogar von 340 Windrädern. Der Strombedarf wird sich in Oberösterreich auf Perspektive verdoppeln, der Ausbau von Windkraftanlagen läuft jedoch langsam voran.

Die erste größere Windkraftanlage Österreichs wurde 1996 in Eberschwang (Innviertel) errichtet. Von einem Vorreiter ist Oberösterreich mittlerweile im Vergleich mit den anderen Bundesländern ins Schlusslicht geraten. Ein Grund dafür ist mangelnder politischer Konsens:

Die Koalition von ÖVP und FPÖ lehnt einen Ausbau der Windkraft ab. Die Grünen sagen hingegen, dass eine Energiewende nur mit Windkraft möglich sei, in einer Kampagne haben sie 100 Windräder für OÖ gefordert. Häufig wird der Naturschutz gegen erneuerbare Energie ausgespielt.

„Ich finde es wichtig die Biodiversitätskrise und die Energiekrise gemeinsam zu betrachten, weil nur gemeinsam Lösungen möglich sein werden“,

sagt hingegen Katharina Semmelmayer. Sie ist in der IG Windkraft für den Bereich Naturschutz zuständig und gemeinsam mit ihrem Kollegen Martin Jaksch-Fliegenschnee zu Gast in dieser Ausgabe von „Klima und Du“. Jaksch-Fliegenschnee schildert die Rahmenbedingungen für Windkraft in Oberösterreich:

„Alle Gesetzesmaterien, die für den Ausbau der Erneuerbaren wichtig sind, sind auf Landesebene. Darum habe ich in Österreich neun verschiedene Landesgesetze und neun verschiedene Situationen, wie das möglich ist oder eben nicht. Wenn ich mir Oberösterreich ansehe und den Windmasterplan, dann habe ich hier ein Beispiel dafür wie man politisch verhindern kann, dass Windkraftausbau möglich wird.“

Sie geben Antworten zu Fragen, wie: Warum ist Windkraft ein so kontroverses Thema? Ist Oberösterreich tatsächlich kein Windkraftland? Welche Voraussetzungen braucht es für den Bau von Windkraftanlagen? Wie sieht es mit dem Naturschutz aus?

Moderation: Marina Wetzlmaier

Sendezeiten:
Fr, 22.09. um 13:00
Sa, 23.09. um 10:00
und hier zum Nachhören

Foto: Franz Weinhofer

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